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Stadt der Visionen

Dreikönigstag ist in Heilbronn in mittlerweile guter Tradition der Tag des Bürgerempfangs. Die Rathausspitze bittet in die gute Stube der Stadt (vulgo „Harmonie“), um die Erfolge des vergangenen Jahres gemeinsam zu feiern. Da die Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt stand, war man sich im Publikum anfangs nicht so ganz sicher, ob man nicht etwa von einem gut programmierten Avatar feierlich begrüßt wurde.

Nachdem im vergangenen Jahr die Präsentation wissenschaftlich gut unterlegter Fakten den Unmut und Buhrufe der Zuhörer provozierten, war das aktuelle Programm besser dem Geschmack angepasst – gekonnt und kreativ umrahmt von Coverversionen bekannter Melodien aus den 1950er- bis 1980er-Jahren.

Begeisterte Reaktionen auf den Höhepunkt der Feierlichkeiten zeigten, dass man gut ins Schwarze getroffen hatte. Rosafarbene Visionen Künstlicher Intelligenz und Katzenbilder unterstrichen eindrücklich die Erfolge aufwändiger Stadtentwicklungsmaßnahmen.

Erfreulich, dass die Sternsinger als Programmpunkt erhalten geblieben sind, und treffend den heutigen Feiertag unterstrichen haben. So bewegt hat man gerne in das Schlußlied eingestimmt, dessen Melodie so traut allabendlich über die Heilbonner Dächer erschallt.

Künftige Veranstaltungen in diesem Saal werden den Bürgerempfang 2024 nur schwerlich übertreffen.

Es führt eine Brücke nach Nirgendwo …

Nun ist sie also fertiggestellt die BUGA-Brücke, bisher mangels besserer Ideen und ob ihrer Form „Blitz-Brücke“ genannt. Offenbar gibt es wenig Paten aus Naturwissenschft und Technik, auch wenn mehrere traditionsreiche Unternehmen aus der Hochtechnologie quasi um die Ecke liegen. Einmal mehr wird vorbildlich vorgelebt, dass man sich nicht leichtfertig dem Verdacht der Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft hingibt.

Genauer gesagt wurde die Brücke den Fußgängern und Radfahreren offiziell übergeben, die Fertigstellung bleibt noch abzuwarten. Aber das ist nicht wirklich tragisch, solange es nur eine Großbaustelle mit einem verkehrsarmen Bahnhof komfortabel zu verbinden gilt. Klügere Köpfe haben sich schon viele Gedanken gemacht, ob die aufgewendeten Geldmittel anderswo nicht besser angelegt gewesen wären.

So bleibt die schöne Aussicht über die Gleisanlagen, sobald man die Brücke erreicht und erklommen hat. Kein Problem für den ortskundigen, ehemaligen BUGA-Dauerkartenbesitzer, den Weg zwischen Brachen, Baustellen und Zäunen zu finden. Der Blick auf die vereinzelten Triebfahrzeuge eines regionalen privaten Verkehrsträgers entschädigt für die Mühen.

Bereits wenige Tage nach der Freigabe versagten die Aufzüge den Betrieb, wodurch die wenigen Radfahrer mit guter Kondition auf die steilen Treppen angewiesen bleiben. Ein Dienst an der Gesundheit, der auch die Abnutzung der schönen Brücke verzögern mag.

Ex astris scientia

Die Hüter des Weinpanorama-Weges haben unlängst Prof. Dr.-Ing. Walter Dörr mit einer Ruhebank am Wartberg geehrt. „Ein Leben für Heilbronn : Hochschule – Kirche – Stadt“ steht da. Wobei bedauerlicherweise der jahrelange Einsatz des Geehrten für Europa unerwähnt geblieben ist. Ein unbekannter Stifter hat dieses Manko nun mit einem wetterbeständigen Emblem behoben, das freundlich den Europäischen Sternenkreis erstrahlen läßt.

P.S. : Es sei nicht unerwähnt, dass der akademische Titel auf der Bank unvollständig bleibt. Schließlich handelt es sich hier nicht um einen Quacksalber, Giftmischer oder gar Winkeladvokaten, sondern einen Ingenieur

Über dem Regenbogen

Im Jahr 2021 hat man in Heilbronn den 200. Geburtstag des Revolutionärs, Europäers und Gärtnersohns Ludwig Pfau gefeiert und ihn wieder ein wenig in das öffentliche Bewußtsein rücken können. Nur ein Straßenname mit – zugegebenermaßen – charmanter Einkehrmöglichkeit hatte über die Jahre die Erinnerung am Leben gehalten.

Wenige Jahre nach Pfaus Ableben hatten weiland einige Freunde angeregt, den Verblichenen mit einem Denkmal zu ehren. Dank der Rührigkeit des neuen Heilbronner Literaturhauses, seines Freundeskreises und wohlgesonnenen Heilbronnern konnte dieser Plan nach 123 Jahren umgesetzt werden. Mit großem technischen Aufwand wurde das neue Monument im Trappensee verankert und in prominent besetzter Zeremonie am Wochenende der interessierten Öffentlichkeit übergeben.

Auch das Künstlerkollektiv, das das gute Stück erschaffen hat, äußerte sich in lobenden Worten über die Anerkennung und Unterstützung. Dank sorgfältig gewählter robuster Materialien und Verarbeitungstechnik wird man sich lange an der Installation erfreuen können. Mit dem Bild des Bootes ist die Metaphorik weitschweifig genug gewählt, um einen sicheren Bezug zu jeglichem Geehrten herzustellen.

Im Anschluß war es den Besuchern noch ermöglicht, die neue Begleitausstellung im Literaturhaus in Augenschein zu nehmen und beim Sektempfang feierlich zu begießen.

Sommerzone

Über die aktuelle Innenstadtbegrünung gehen die Meinungen auseinander. Man meint, dieselben Argumente schon bei der Einführung der Fußgängerzonen gehört zu haben, die einige Jahrzehnte zurückliegt. Unerwarteterweise ist seinerzeit die Welt nicht untergegangen. Die Bilder des damaligen Innenstadtverkehrs scheinen heute dystopisch und wir wollen hoffen, in einigen Jahren wiederum auf die irren SUV-Panzer wie auf einen bösen Albtraum zurückblicken zu können. Weitblickende erfolgreiche Einzelhändler beweisen auch heute noch, dass sich kaufmännischer Sachverstand nicht durch Blechlawinen und Parkplatzwüsten kompensieren läßt.

Wer sich einen sachlichen EIndruck verschaffen wollte, wurde bei der Führung durch die Sommerzone in der Lothorstraße bestens informiert. Nicola Krauth und Oliver Toellner vom Grünflächenamt zeigten kompetent Beweggründe und Ziele auf und konnten Rede und Antwort stehen. Die interessierten BUGA-Freunde waren zahlreich vertreten, andere Akteure der Stadtgesellschaft suchte man wieder einmal vergebens. HIer besteht noch Bedarf, Kommunikationskanäle und Köpfe zu öffnen.

Insgesamt eine Veranstaltung, die gut aufgeklärt und dargestellt hat, dass es sich hier nur um einen Versuchsaufbau handelt. Eine Tatsache, die allen voreiligen Schreihälsen entgangen ist.

Die Verantwortlichen für die Sommerzonen freuen sich über Rückmeldung !

Kehraus 2016

Natürlich hat sich in der zweiten Jahreshälfte 2016 auch einiges ereignet, wurde aber leider nicht zeitnah in das Blog aufgenommen:

  • Im Juli machte die VDI Neckargruppe ihre Exkursion zur Insel Rügen und dem Windpark Baltic 2 der EnBW in der Ostsee. Wir berichten darüber im Blog der VDI Neckargruppe
  • Im August war die Amicale Béziers wieder mit Stand auf der Féria vertreten. Ob der tagespoloitischen Ereignisse war die Féria etwas verhalten gestartet. Höhepunkt war zweifellos das gemeinsame Feiern mit unseren alten und neuen Freunden aus Béziers.
    Auf dem Kiliansplatz in Heilbronn lud die Lokale Agenda 21 zum Sommerfest unter Palmen.
  • Im September fanden das Weindorf und das Weinlesefest in Heilbronn statt.
  • Die Landesgartenschauen 2016 luden z.B in Öhringen (BW) oder Bayreuth (BY) zu einem Besuch ein. In Vorbereitung auf die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn stand auch die Baustelle mit Führungen und Festlichkeiten stets Besuchern offen.
  • …und weitere erfolgreiche Veranstaltungen im Stadt-, Kultur- und Vereinsleben.

Adiemus

IMG_0449Mit der Veranstaltung Magie der Stimmen setzt sich am Folgewochenende die Musiktradition fort… Auf mehreren Bühnen in der Fußgängerzone präsentieren Heilbronner Chöre ihr Können und Musikprogramm. Ein umfangreiches Catering-Angebot rundet den Musikgenuß ab, Bänke und Tische laden zum Verweilen ein.

Wieder schloß schönster Sonnenschein der Vorhersage zum Trotz den Samstagabend ab. Und wer wollte, konnte einen Besuch in der Kilianskirche zur Stunde der Kirchenmusik anschließen. Drei Jahre vor der BuGa ist das kulturelle Leben lebendiger denn je.

[1] Heilbronn Marketing

Über Tradition

IMG_0448In schöner, immer wieder musikalisch neu belebter Tradition hatte sich das Heilbronner Publikum auf dem Kiliansplatz versammelt, um die Musikdarbietungen des diesjährigen Klassik Open Air zu geniessen.

Die Wettervorhersge stand am Wochenende zwar nicht zum Besten, doch der Himmel hatte ein Einsehen und schenkte am Abend schönes Wetter. Zum Abschlusskonzert blieb der Genuß von Musik und Wein ungetrübt und die Sonne schien wie immer über Gerechte und Ungerechte.

Merke: Traditionen sind wie Straßenlaternen. Sie leuchten uns den Weg, aber nur Betrunkene halten sich daran fest.

[1] Matthäus 5, 45

…und dann Mozart

IMG_0103Klassik-Open Air auf dem Kiliansplatz. Auch im 21. Jahrhundert steht die alte Reichsstadt zu ihren Werten, Offenheit und Kultur.

Zum Abschlußkonzert mit dem Württembergischen Kammerorchester am Samstag Abend waren die Heilbronner zahlreich erschienen und ließen keinen Platz unbesetzt. Verdienter Applaus für die Solistin Sharon Kam und Dirigenten Markus Huber. Bekannte und weniger bekannte Orchesterwerke legten sich als zarter Musikschleier über die Innenstadt und blieben auch von zeitweisen Sirenenklängen unbeeindruckt.

Mozarts Klarinettenkonzert weckt nicht nur bekannte Assoziationen zu den Naturschönheiten des Schwarzen Kontinents. Im Zusammenspiel mit Haydns Sinfonie Nr. 94 ergeben sich interessante Koinzidenzen – gute Aussichten!

Tag der Arbeit

Im dritten Jahr in Folge hat uns der Mai mit Kühle und Regen begrüßt. Einmal mehr musste die große Fahrrad-Tour an Neckar und Jagst ausfallen. Vielleicht bieten die kommenden Feiertage mehr Gelegenheit auf sportliche Art den bevorstehenden Sommer zu begrüßen?

Immerhin haben vereinzelte sonnige Frühlingstage und -abende schon ermöglicht, die gastronomischen Angebote entlang des neu gestalteten Neckarufers und in der Heilbronner City zu geniessen. Und auch der sonntagnachmittägliche Kaffee hoch über der Stadt oder abendliche Besuche in der Gartenwirtschaft konnten hier und da schon wahrgenommen werden.

2015 ein Jahr wie jedes andere? Es scheint so. Die Hoffnung stirbt zuletzt 🙂