Weinlesefest

Beruhigend, dass es noch Konstanten im Leben gibt. Eine solche ist das Heilbronner Weinlesefest, das mittlerweile in schöner Tradition an Baumkelter und Wartberghochbehälter gefeiert wird. Der Himmel meint es stets gut mit dem Wetter, was um diese Jahreszeit schon willkommen ist, und so läuten die Feierlichkeiten auch irgendwie das Ende des Sommers ein. Die Optimisten freuen sich auf die anstehende Besenzeit.

Die Besucher konnten sich nicht nur auf gute Speisen und Getränke, sondern auch auf einen gewohnten Ablauf verlassen. Zum Samstagsläuten ökumenisch gestartet, bietet der Rahmen ausreichend Platz für die politischen und vinologischen Granden, entsprechendes Kabarett und wird vom Bläser-Ensemble und Urbanus-Gesangsverein musikalisch begleitet. So kann man Saison und Sonntag wohlgemut ausklingen lassen.

Stadt der Visionen

Dreikönigstag ist in Heilbronn in mittlerweile guter Tradition der Tag des Bürgerempfangs. Die Rathausspitze bittet in die gute Stube der Stadt (vulgo „Harmonie“), um die Erfolge des vergangenen Jahres gemeinsam zu feiern. Da die Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt stand, war man sich im Publikum anfangs nicht so ganz sicher, ob man nicht etwa von einem gut programmierten Avatar feierlich begrüßt wurde.

Nachdem im vergangenen Jahr die Präsentation wissenschaftlich gut unterlegter Fakten den Unmut und Buhrufe der Zuhörer provozierten, war das aktuelle Programm besser dem Geschmack angepasst – gekonnt und kreativ umrahmt von Coverversionen bekannter Melodien aus den 1950er- bis 1980er-Jahren.

Begeisterte Reaktionen auf den Höhepunkt der Feierlichkeiten zeigten, dass man gut ins Schwarze getroffen hatte. Rosafarbene Visionen Künstlicher Intelligenz und Katzenbilder unterstrichen eindrücklich die Erfolge aufwändiger Stadtentwicklungsmaßnahmen.

Erfreulich, dass die Sternsinger als Programmpunkt erhalten geblieben sind, und treffend den heutigen Feiertag unterstrichen haben. So bewegt hat man gerne in das Schlußlied eingestimmt, dessen Melodie so traut allabendlich über die Heilbonner Dächer erschallt.

Künftige Veranstaltungen in diesem Saal werden den Bürgerempfang 2024 nur schwerlich übertreffen.

Es führt eine Brücke nach Nirgendwo …

Nun ist sie also fertiggestellt die BUGA-Brücke, bisher mangels besserer Ideen und ob ihrer Form „Blitz-Brücke“ genannt. Offenbar gibt es wenig Paten aus Naturwissenschft und Technik, auch wenn mehrere traditionsreiche Unternehmen aus der Hochtechnologie quasi um die Ecke liegen. Einmal mehr wird vorbildlich vorgelebt, dass man sich nicht leichtfertig dem Verdacht der Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft hingibt.

Genauer gesagt wurde die Brücke den Fußgängern und Radfahreren offiziell übergeben, die Fertigstellung bleibt noch abzuwarten. Aber das ist nicht wirklich tragisch, solange es nur eine Großbaustelle mit einem verkehrsarmen Bahnhof komfortabel zu verbinden gilt. Klügere Köpfe haben sich schon viele Gedanken gemacht, ob die aufgewendeten Geldmittel anderswo nicht besser angelegt gewesen wären.

So bleibt die schöne Aussicht über die Gleisanlagen, sobald man die Brücke erreicht und erklommen hat. Kein Problem für den ortskundigen, ehemaligen BUGA-Dauerkartenbesitzer, den Weg zwischen Brachen, Baustellen und Zäunen zu finden. Der Blick auf die vereinzelten Triebfahrzeuge eines regionalen privaten Verkehrsträgers entschädigt für die Mühen.

Bereits wenige Tage nach der Freigabe versagten die Aufzüge den Betrieb, wodurch die wenigen Radfahrer mit guter Kondition auf die steilen Treppen angewiesen bleiben. Ein Dienst an der Gesundheit, der auch die Abnutzung der schönen Brücke verzögern mag.

Ex astris scientia

Die Hüter des Weinpanorama-Weges haben unlängst Prof. Dr.-Ing. Walter Dörr mit einer Ruhebank am Wartberg geehrt. „Ein Leben für Heilbronn : Hochschule – Kirche – Stadt“ steht da. Wobei bedauerlicherweise der jahrelange Einsatz des Geehrten für Europa unerwähnt geblieben ist. Ein unbekannter Stifter hat dieses Manko nun mit einem wetterbeständigen Emblem behoben, das freundlich den Europäischen Sternenkreis erstrahlen läßt.

P.S. : Es sei nicht unerwähnt, dass der akademische Titel auf der Bank unvollständig bleibt. Schließlich handelt es sich hier nicht um einen Quacksalber, Giftmischer oder gar Winkeladvokaten, sondern einen Ingenieur

Über dem Regenbogen

Im Jahr 2021 hat man in Heilbronn den 200. Geburtstag des Revolutionärs, Europäers und Gärtnersohns Ludwig Pfau gefeiert und ihn wieder ein wenig in das öffentliche Bewußtsein rücken können. Nur ein Straßenname mit – zugegebenermaßen – charmanter Einkehrmöglichkeit hatte über die Jahre die Erinnerung am Leben gehalten.

Wenige Jahre nach Pfaus Ableben hatten weiland einige Freunde angeregt, den Verblichenen mit einem Denkmal zu ehren. Dank der Rührigkeit des neuen Heilbronner Literaturhauses, seines Freundeskreises und wohlgesonnenen Heilbronnern konnte dieser Plan nach 123 Jahren umgesetzt werden. Mit großem technischen Aufwand wurde das neue Monument im Trappensee verankert und in prominent besetzter Zeremonie am Wochenende der interessierten Öffentlichkeit übergeben.

Auch das Künstlerkollektiv, das das gute Stück erschaffen hat, äußerte sich in lobenden Worten über die Anerkennung und Unterstützung. Dank sorgfältig gewählter robuster Materialien und Verarbeitungstechnik wird man sich lange an der Installation erfreuen können. Mit dem Bild des Bootes ist die Metaphorik weitschweifig genug gewählt, um einen sicheren Bezug zu jeglichem Geehrten herzustellen.

Im Anschluß war es den Besuchern noch ermöglicht, die neue Begleitausstellung im Literaturhaus in Augenschein zu nehmen und beim Sektempfang feierlich zu begießen.

Sommerzone

Über die aktuelle Innenstadtbegrünung gehen die Meinungen auseinander. Man meint, dieselben Argumente schon bei der Einführung der Fußgängerzonen gehört zu haben, die einige Jahrzehnte zurückliegt. Unerwarteterweise ist seinerzeit die Welt nicht untergegangen. Die Bilder des damaligen Innenstadtverkehrs scheinen heute dystopisch und wir wollen hoffen, in einigen Jahren wiederum auf die irren SUV-Panzer wie auf einen bösen Albtraum zurückblicken zu können. Weitblickende erfolgreiche Einzelhändler beweisen auch heute noch, dass sich kaufmännischer Sachverstand nicht durch Blechlawinen und Parkplatzwüsten kompensieren läßt.

Wer sich einen sachlichen EIndruck verschaffen wollte, wurde bei der Führung durch die Sommerzone in der Lothorstraße bestens informiert. Nicola Krauth und Oliver Toellner vom Grünflächenamt zeigten kompetent Beweggründe und Ziele auf und konnten Rede und Antwort stehen. Die interessierten BUGA-Freunde waren zahlreich vertreten, andere Akteure der Stadtgesellschaft suchte man wieder einmal vergebens. HIer besteht noch Bedarf, Kommunikationskanäle und Köpfe zu öffnen.

Insgesamt eine Veranstaltung, die gut aufgeklärt und dargestellt hat, dass es sich hier nur um einen Versuchsaufbau handelt. Eine Tatsache, die allen voreiligen Schreihälsen entgangen ist.

Die Verantwortlichen für die Sommerzonen freuen sich über Rückmeldung !

Exkursion nach Europa

Zur Elsaß-Reise hat in diesem Jahr die ASSOCIATION FRANCO-ALLEMANDE DES STAGIAIRES ET PROFESSIONNELS eingeladen. Der Reisezeitraum vom 13. bis 16. Juli fiel mit einem besonderen Fokus auf den Französischen Nationalfeiertag. In Anbetracht der angespannten innenpolitischen Lage hatten sich die Veranstalter entschieden, den 14. Juli 2023 in kleierem Rahmen zu feiern und z.B. auf Feuerwerke zu verzcihten. Dennoch bot die Reise eine gute Möglichkeit bekannte Plätze um Colmar und Straßburg wieder zu entdecken und Neues zu erkunden.

Colmar

Eintreffen im Hotel und interessanter Fußmarsch in die Stadtmitte zum vereinbarten Treffpunkt am Restaurant Meistermann. Das Warten an der Avenue de la République bot Gelegenheit, die hier am Vorabend des 14. Juli stattfindende Parade zu betrachten. Beeindruckend das Defilee der Streitkräfte, Gendarmerie und Feuerwehr, die vom Publikim mit Applaus und Schwenken von Papierfähnchen begrüßt wurden. Während die „Pompiers“ in Paradeuniform mit sämtlichen modernen und historischen Einsatzfahrzeugen vertreten waren, konnte die lokale Garnison neben schwer bewaffneten Fußtruppen nur jeweils einen Helikopter, Jeep und Panzerspähwagen aus dem Fundus entbehren. Die weiteren Feierlichkeiten beschränkten sich auf den Parc du Champ-de-Mars, wo für eine Musikbühne, Sitzgelegenheiten und das leibliche Wohl gesorgt war.

En route

Kaysersberg ist bekannt als Geburtsort des Philanthropen und Arztes Albert Schweitzer. Eine lohnenswerte Stadtführung bringt den sympathischen historischen Ort näher. Mit Ansprache der Bürgermeisterin, Fahnenparade und Marseillaise wurde hier der Nationalfeiertag begangen und mit Parade auf der Rue du Général de Gaulle feierlich abgerundet.

Die Weiterreise nach Straßburg führte über einen Zwischenhalt zum Mittagessen in Lapoutroie und anschließenden Besuch mit Führung im Schnapsmuseum. Dieses wartet nicht nur mit einer umfangreichen Sammlung kleiner Probierfläschchen auf, sondern informiert auch umfassend zur Tradition und Technik von der lokalen Destillierkunst bis zu den wichigen nationalen Getrankeprodukten. Das angeschlossene Ladenlokal bietet den Besuchen die Möglichkeit die Produkte zu verkosten oder sich mit Einkäufen aus dem umfangreichen Warensortiment einzudecken.

Straßburg

Guter und freundlicher Service im zentral gelegenen Hotel Ciarus, das als moderne Jugendherberge auftritt. Trotzdem ist in der gut sortierten Bar auch die Versorgung mit alkpholischen Getränken sichergestellt. Der Place Kléber liegt in fußläufiger Entfernung und diente als zentrale Anlaufstelle zum Nationalfeiertag, auch hier bescheiden mit Musikbühne und Verkostungsmöglichkeiten. Auch laden zahlreiche Kneipen und Cafés in den zahlreichen Gassen zum Verweilen ein.

Ein Abstecher zum Mémorial Alsace Moselle macht mit der wechselvollen Geschichte der Region vertraut, wobei ein Schwerpunkt auf der Zeit unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft liegt. Die Ausstellung ist nicht nur audiovisuell ausgezeichnet aufgebaut, sondern bietet durch lebensecht nachgebaute Originalschauplätze und anschaulich dargestellte persönliche Schicksale realistische Einblicke.

Zurück in Straßburg lädt der Abend zu Flanieren und Einkehr ein. Ein entspannter Sonntagvormittag mit Bootsfahrt und echt straßburgischem Déjeuner rundet die Reise ab.

Reise in eine nachhaltige Zukunft

Hier könnte eine neue Ära anbrechen … Und dieser kleine Freund begleitet in die neue Mobilität. Erstes charmates Kennenlernen spricht für Zuverlässigkeit.

Nicht elektrisch angetrieben, sondern durch Diesel. Warten wir eine spannende Zukunft mit Fortschritten durch eFuels ab.